KI stoppt  Lebensmittelverschwendung
            

Pro Sekunde werden in Deutschland über 300 Kilo genießbare Lebensmittel weggeworfen. Das sind laut WWF rund 18 Millionen Tonnen pro Jahr, von denen zehn Millionen Tonnen vermeidbar wären. Diese Lebensmittelvergeudung bedeutet neben einem hohen Arbeitsaufwand auch eine enorme Ressourcenverschwendung bei Wasser, Treibstoff und Strom. Außerdem hinterlassen die Lebensmittelabfälle einen Klimafußabdruck durch zum Beispiel Düngung, Transport, Lagerung, Kühlung und Weiterverarbeitung. In Kohlenstoffdioxidmengen ausgedrückt: Durch die Herstellung von 10 Millionen Tonnen Lebensmittel werden fast 22 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen in Deutschland ausgestoßen. Das ist fünfmal so viel, was gemäß dem Umweltbundesamt die deutsche Abfallwirtschaft 2022 verursacht hat.

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Mit dem Projekt „Resource-Efficient, Economic and Intelligent Foodchain”, kurz REIF genannt, werden Daten für den Bedarf und die Nachfrage nach Lebensmitteln auf einer Plattform erfasst, ausgewertet und in die Produktionsplanung mit einbezogen. Die digitale Plattform stellt die Basis für ein intelligentes Ökosystem dar, bei dem entlang der Wertschöpfungskette die Verschwendung von Lebensmitteln reduziert wird. Rund 20 Partner forschen gemeinsam an REIF, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des Förderprogramms „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“ gefördert wird.

Bessere Prognosen und Prozesse

Im Fokus des Projekts steht vor allem der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Molkerei, Fleisch- und Backwarenindustrie. Das Ziel ist es, Überproduktionen zu minimieren und Ausschussware zu vermeiden, die oft vernichtet wird, noch bevor sie in den Handel kommt. KI soll die Lebensmittelindustrie dabei in Zukunft bei vielen Prozessen unterstützen. KI-basierte Dienste und einzelne Applikationen sorgen dafür, bessere Prognosen der Konsumenten-Nachfrage zu erstellen und Produktionsprozesse entsprechend schneller anzupassen.

Ein Beispiel ist eine sensoroptimierte Produktions- und Anlagensteuerung in der Molkereiindustrie. Dafür werden relevante Qualitätsmerkmale der Ausgangsstoffe in der Herstellung sowie verschiedene Maschinenparameter analysiert, um Störungen rechtzeitig zu erkennen und die Endqualität prognostizieren zu können. Auch für die Backwarenbranche werden KI-Verfahren entwickelt, die die Verarbeitungsprozesse verbessern und Verluste bei Sortimentswechseln vermeiden.

So gesehen dient die REIF-Plattform als Marktplatz für den Vertrieb und Bezug von Services, auch von KI-Diensten. Auf dem Marktplatz können sich Unternehmen der Lebensmittelindustrie über verfügbare KI-Services informieren und diese zur Analyse, Steuerung und Optimierung ihrer Produktions- und Lieferprozesse handeln. Mit ihrer Nutzung, da sind sich die Projektpartner einig, könnte zukünftig die Lebensmittelverschwendung reduziert werden.

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