Sanjay Brahmawar ist seit vier Jahren Chief Executive Officer (CEO) der Software AG. Ein idealer Zeitpunkt, um anhand von vier Fragen das abgelaufene Geschäftsjahr Revue passieren zu lassen und seine Pläne für die Zukunft zu besprechen.
Sanjay, 2022 war das vierte Jahr der Helix-Transformation, durch die das Unternehmen kundenzentrierter, nachhaltiger und profitabler werden soll. Gab es in diesem Jahr ein Ereignis, das Sie besonders hervorheben möchten?
Wir haben in den vergangenen vier Jahren vieles erreicht, auf das wir stolz sein können – auf das ich stolz bin. Angesichts der Herausforderungen, die wir zu bewältigen hatten, fallen mir einige Meilensteine ein: Wir sind heute ein Unternehmen mit einem wachsenden jährlich wiederkehrenden Umsatz. Wir haben Cloud-Versionen aller Produkte bereitgestellt und den Servicegedanken gestärkt. Wir haben die Menschen ins Zentrum gerückt und unsere erste Nachhaltigkeitsstrategie auf den Weg gebracht. Meine Highlights waren die Akquisition und die Integration von StreamSets. StreamSets wächst schnell, und seine Technologie passt perfekt zu unserem bestehenden Angebot für Hybrid Integration. Das hat es uns ermöglicht, in den angrenzenden Markt für die Integration von Cloud-Daten vorzudringen – ein Markt, der wohl eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 21 % erreichen wird.
Die Transformation eines Unternehmens mit einer 50-jährigen Geschichte ist kein Spaziergang. Was waren die größten Herausforderungen im Jahr 2022, und wie ist die Software AG damit umgegangen?
Die Software AG hat ihre mehrjährige Transformation weiter vorangetrieben und ihr Geschäft auf ein Subskriptionsmodell umgestellt, das darauf basiert, Produkte beim Kunden zu platzieren, die Produkteinführung zu unterstützen und dann die Kundenbeziehung auszubauen. Daher mussten wir neue Anreize schaffen, unsere Kennzahlen und Ressourcen anpassen und unsere Mitarbeiter entsprechend fortbilden. Diese Reise ist noch nicht zu Ende. Parallel zu dieser Umstellung haben wir unser Cloud-Portfolio weiter modernisiert. Denn uns ist klar, die Konkurrenz schläft nicht, während wir unser Unternehmen transformieren. Kontinuierliche Innovationen standen und stehen daher ganz oben auf unserer Agenda. Angesichts der makroökonomischen Verwerfungen haben wir Durchhaltevermögen und Resilienz bewiesen und konnten unsere Dynamik aufrechterhalten. Wir werden uns auch in Zukunft weiterentwickeln und uns an das sich ständig wandelnde Geschäftsumfeld anpassen, weil auf unserem Weg in Richtung unserer langfristigen Ziele jeder Schritt zählt.
Chief Executive Officer
Im Jahr 2022 konnte die Software AG die Unterstützung des strategischen Investors Silver Lake gewinnen. Wie hat sich die Partnerschaft entwickelt?
Die Zusammenarbeit mit Silver Lake ist wirklich spannend. Das Branchen- und M&A-Know-how und die starken Netzwerke von Silver Lake helfen uns sehr. Christian Lucas und Jim Whitehurst kennen sich exzellent in der Softwarebranche aus und sind eine große Bereicherung für den Aufsichtsrat. Für mich als CEO waren ihr Rat und ihre Unterstützung von unschätzbarem Wert. Ich würde sagen, wir haben eine vertrauensvolle und verlässliche Partnerschaft entwickelt. Silver Lake ist da, wann immer wir sie brauchen, und das ist sehr hilfreich für die Gestaltung der nächsten Phase unserer Transformation.
Wie sieht diese nächste Phase aus, und was bedeutet sie für die Kunden?
Wir werden uns noch stärker auf die Anwendungs- und Datenintegration konzentrieren und die Geschäftsabläufe weiter vereinfachen, um Produktivität, Effizienz und profitables Wachstum voranzutreiben. Daneben werden wir sehr auf Finanz- und Ausgabendisziplin achten, um die andauernden Auswirkungen auf die Cashflows einzudämmen und eine Margensteigerung voranzutreiben. Wir werden unser Cloud-Geschäft ausbauen, die Umstellung auf Subskriptionen und Software as a Service forcieren und den Vertrieb stärker spezialisieren, um die Bedürfnisse der Kunden noch besser erfüllen zu können und ihnen ein leistungsfähigeres Produktangebot zu unterbreiten.
